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24.12.: Frohes Fest und Ausblick

Heute am Heiligen Abend öffnet sich unser letztes Kalendertürchen. Diese wollen wir nutzen um DANKE zu sagen, die Menschen hinter den Beiträgen vorzustellen und einen kleinen Ausblick auf Chemnitz grünt in 2023 zu geben.

Der Adventskalender war unser erstes Onlineformat, also auch ein kleines Experiment. Wir haben es tatsächlich geschafft seit dem ersten Advent jeden Tag einen Beitrag zu liefern. Damit waren es am Ende 28 Beiträge. Unsere Homepage wurde im Mittel von 140 Personen täglich besucht und auf Instagram haben wir mittlerweile 146 Follower. Dafür, dass wir vorher online kaum aktiv waren, ist das echt beeindruckend.

Alle Beiträge bleiben auf unserer Homepage natürlich langfristig verfügbar.

Und das sind die Menschen, welche am Adventskalender mitgewirkt haben:

Von links nach rechts / von oben nach unten:
Laura Kaiser (Social Media, Autorin) | Ottilie Wied (Autorin) | Melanie Hartwig (Autorin)
Florian Etterer (Redaktion, Homepage, Autor) | Anna Lanfermann (Autorin) | Kai Rösler (Grafics)
Jule Beck (Autorin) | Vanessa Beyer (Autorin) | Marco Henkel (Planung & Redaktion)

Außerdem haben uns wieder viele engagierte Menschen mit Informationen und Materialien versorgt. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Das kommende Jahr 2023 bringt für Chemnitz grünt einige Veränderungen. Wir werden uns neu organisieren und blicken zuversichtlich in die Zukunft. So werden wir uns vom SDB e.V. lösen, der bislang als offizieller Projektträger für Chemnitz grünt fungierte. Den Aktiven im Verein wollen wir für die Unterstützung ganz besonders danken. Die Trägerschaft gab uns die Möglichkeit unsere Idee auszuprobieren, Fördermittel zu beantragen und Spenden zu akquirieren. Organisatorisch erfuhren wir eine tolle Rückendeckung und konnten uns auf die Inhalte und die Verbreitung von Chemnitz grünt fokussieren. Für die Verstetigung und Weiterentwicklung von Chemnitz grünt müssen wir aber nun lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Damit das gut klappt, freuen wir uns über weitere Mitstreiter*innen. Meldet euch einfach bei uns: kontakt[at]chemnitz-gruent.de

Im Frühjahr (April/ Mai) wollen wir eine weitere Ausgabe unseres Magazins für Stadtgrün veröffentlichen. Bis dahin halten wir die Augen und Ohren nach passenden Themen und Neuigkeiten offen. Vorschläge sind uns natürlich immer willkommen.

Jetzt wünschen wir allen aber erstmal ein Frohes Fest und einen erholsamen Jahresausklang.

Ein schöner Ausblick auf 2023: Am Schloßteich entsteht gerade ein Spielplatz, der für möglichst viele Kinder nutzbar sein soll. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auf einer möglichst barrierearmen Gestaltung.

23.12.: Let’s make Apfelsaft

von Florian Etterer

Obst gab es dieses Jahr in Hülle und Fülle. Leider wird vieles heimisches Obst nicht verwertet. In den Supermarkt gehen ist einfach bequemer. Wer aber mit offenen Augen in und um Chemnitz unterwegs ist, wird schnell fündig und auch belohnt.

Mitte Oktober machten wir einen besonderen Familienausflug: bei Augustusburg sammelten wir jede Menge Äpfel und ließen diese in der Hofmosterei Adelsberg zu leckerem Saft pressen.

Aber seht selbst ….

Let’s make Apfelsaft! © Florian Etterer, 2022

https://www.hofmostereiadelsberg.de/

22.12.: Die Platte ist nicht grau

Wie der Park Morgenleite zum Modell für nachhaltige Stadtgestaltung wird

von Vanessa Beyer

© H. Martins, Stadt Chemnitz

Das Heckertgebiet ist das größte Plattenbauviertel von Chemnitz. Doch inmitten dieser Insel aus Beton findet sich zwischen der Parkhauszufahrt des Vita-Centers und einer Schwimmhalle an der Wladimir-Sagorski-Straße eine Oase für nachhaltige Stadtgestaltung. Auch wenn der Park Morgenleite noch unscheinbar zwischen den Hochhäusern im Chemnitzer Süden liegt, verbirgt sich dahinter eine ungeahnte Vielfalt an Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten sollen im Zuge des Kulturhauptstadtprojektes ‚Öffentliche Plätze‘ erschlossen und die bisherigen Grünflächen des Parks ausgestalten werden. Dabei ist der Park Morgenleite nur eine von insgesamt 16 Interventionsflächen, die jeweils ein Budget von 325.000€ für eine Umgestaltung und Aufwertung zur Verfügung haben.

© H. Martins, Stadt Chemnitz

In einem mehrstufigen Prozess der Bürgerbeteiligung trafen die Umfragen der Bürgerplattform Chemnitz Süd auf große Resonanz. Mehr als 200 Personen nahmen an einer Umfrage zur Gestaltung des Parks Morgenleite teil. Inzwischen steht fest, dass neben einem Wasserspielplatz, Spiel- und Bewegungselementen für alle Generationen, eine Insel der Ruhe sowie ein Barfußpfad entstehen werden. Die meisten Stimmen erhielt hier der Wasserspielplatz, der an den natürlich vorhandenen kleinen Wasserläufen des Parks angeschlossen werden soll. Ebenso erfährt der verwilderte Garten der Ruhe am Pflegeheim Max-Schäller-Straße eine Erneuerung und wird mit stolperfreien Wegen versehen. Die Verbindung zwischen beiden Arealen schafft schließlich der geplante Barfuß-Pfad.

Erste Ideenskizze für die Neugestaltung des Parks Morgenleite © Stadt Chemnitz

Türchen 21: Eine gute Tat im neuen Jahr?

Was ihr gegen die Schmuddelecken vor eurer Haustür tun könnt

von Laura Kaiser

Wenn der Schnee geschmolzen ist, kommt er überall wieder zum Vorschein: der Müll. Plastikfetzen, Scherben und Hundehaufen sowie Hundehaufen in Plastiktüten liegen auf Fußwegen, Grünstreifen und an Straßenrändern – an vielen Orten in Chemnitz. Das ist nicht nur ein ästhetisches Problem: Neben der Verletzungsgefahr bei Glasbruch schadet der Abfall Wasser, Boden, Flora und Fauna. Was wir achtlos wegwerfen, gelangt über Flüsse langfristig ins Meer, wo der Müll jährlich 135.000 Meeressäugern und einer Million Meeresvögeln das Leben kostet, wie der Nabu berichtete.

© Laura Kaiser

Eigentlich sind die Grundstückseigentümer*innen für die Reinigung (und das Schneeschieben) zuständig – bei Bedarf, jedoch mindestens alle 4 Wochen, so regelt es die Straßenreinigungssatzung der Stadt. Aber jede*r kennt vermutlich die Ecken, wo nie etwas passiert. Viele Chemnitzer und Chemnitzerinnen nehmen das Problem deshalb selbst in die Hand und räumen auf. Unterstützt werden sie dabei von den Stadtteilmanagements, den Bürgerbüros und Bürgerplattformen sowie der Gemeinwesenskoordination. Das sind also gute Anlaufstellen, um selbst im eigenen Viertel in Aktion zu treten.

Ein jährliches Großreinemachen gibt es beispielsweise auf dem Sonnenberg: In der Regel vor den Osterferien organisiert Gemeinwesenkoordinatorin Hanna Remestvenska einen Frühjahrsputz. Der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASR) stellt dafür eine Woche lang Müllsäcke, Handschuhe, Rechen und Schaufeln zur Verfügung. Für 2023 werden noch Menschen gesucht, die bei der Verteilung und Koordination helfen. Wer danach auf dem Sonnenberg spazieren geht, weiß: Der Einsatz lohnt sich.

Auch die Bürgerplattform Nord-Ost, zuständig für die Stadtteile Ebersdorf, Hilbersdorf und Sonnenberg, unterstützt Aufräumaktionen und hat dafür 20 Müllgreifer angeschafft. Die können von Schulen, Organisationen und Privatpersonen ausgeliehen werden. Zusammen mit der Gemeinwesenskoordination, die zusätzlich für den Brühl zuständig ist, organisiert sie Putzaktionen, z.B. im Frühjahr und Herbst. Beim letzten Aufräumen im Oktober waren selbst die Kinder der Kita Filou aus Hilbersdorf äußerst aktiv dabei, berichtet Gemeinwesenskoordinatorin Franziska Engelmann.

Die neue Stadtteilrunde auf dem Brühl will nun ebenfalls aktiv werden und plant eine Müllsammelaktion am 30. März nächsten Jahres. Im Bürgerhaus Brühl-Nord können ebenfalls Müllgreifer ausgeliehen werden, falls es außerhalb der großen Aktionen losgehen soll.

Eine andere Form des Müllsammelns ist das Plogging, wo beim Joggen der Müll am Wegesrand aufgesammelt wird. Unter dem Motto „Rausputzen für 2025“ hatten im Frühjahr Jugendliche zusammen mit dem Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit dazu aufgerufen, gemeinsam rund um die Schlossteichinsel ploggen zu gehen. Eine kleine, private Initiative, die derlei Events unterstützt und auch eigene Ploggingrunden startet, ist Plogging4Chemnitz. Die Runde freut sich auf mehr Menschen, die an Aktionen teilnehmen oder gemeinsam losziehen wollen.

Aber nicht um alles müssen sich die Bewohner*innen selbst kümmern: Illegale Müllablagerungen können auch dem Umweltamt gemeldet werden. Den Verursachenden droht ein Bußgeld.

20.12.: KINDER-SPEZIAL: Wie grün sind deine Blätter?

von Melanie Hartwig

Wusstet ihr, dass die Nadeln der Nadelbäume genauso Blätter sind und auch als Nadelblätter bezeichnet werden? Während die allermeisten Nadelbäume, wie die Tanne, immergrün sind, werfen die anderen Bäume im Herbst ihre Blätter ab. So schützen sich die Bäume vor dem Frost und dem Verlust von Wasser. Wir können dann durch das bunte Laub rascheln und schließlich verwittert es und wird quasi wieder zu Erde.

Aber wisst ihr, durch welche Blätter ihr da stapft? Ja? Dann an die Stifte und die Blätter den Bäumen zuordnen sowie das Lösungswort dieser Baumgruppe zusammentragen – viel Spaß!

Rätsel erstellt mit XWords / Bilder: SimachBilder auf Pixabay

Hier findet Ihr das Rätsel zum Ausdrucken (PDF)

19.12.: Chemnitz will aufblühen – aber wie?

von Laura Kaiser

Warum Blühwiesen komplizierter sind, als es scheint und warum sie sich dennoch lohnen

An den Kreuzungen und auf den Grünflächen von Chemnitz sind sie im Sommer nicht zu übersehen: Die Blühwiesen, aus denen weiße Margeriten oder rosa Kosmeen leuchten. Angelegt wurden die meisten ab 2020 durch die Kulturhauptstadt @chemnitz2025. Die Intitiative „Chemnitz blüht auf!“ engagiert sich dafür, dass diese Wiesen nachhaltiger werden. Der Zusammenschluss aus Umweltzentrum, „Chemnitz grünt“, Museum für Naturkunde und dem Saatgutgarten berät alle, die Blühwiesen in der Stadt anlegen oder pflegen wollen – und zwar mit einem nachhaltigen Effekt für Pflanzen und Tiere.

Naturnaher Blühaspekt im Juni 2021 am Annenplatz: Auf dem Bild blühen Magerite (weiß), Färberkamille (gelb), Natternkopf (blau-violett), Malve (rosa), Luzerne (violett), Hornklee (gelb), Johanniskraut (gelb), Schafgarbe (weiß)

Kann ich nicht einfach eine Samenmischung auswerfen und gut?

Nein, denn auf die Mischung kommt es an. Nicht jede Blume ist für alle Insekten interessant. Häufig profitieren nur die Generalisten unter ihnen. Vereinfacht gesagt: Heimische Insekten brauchen heimische Pflanzen. Nach dem Säen sollte man außerdem gießen, denn sonst vertrocknen die Keime. Langfristig würde die Wiese verbuschen – um Wiese zu bleiben, muss sie also gemäht werden. Dabei muss man den Lebenszyklus der Insekten beachten, denn eine Raupe hält sich etwa mehr auf dem Boden auf und wäre beim Mähen in Gefahr. (Zum nachhaltigen Mähen verrät Kalendertürchen 16 mehr.) Mit Aussäen ist es also nicht getan.

Wie werden die Blühwiesen nun nachhaltiger?

Indem wir das Saatgut anpassen, so dass mehr heimische Pflanzen enthalten sind und der Boden nicht immer wieder umgebrochen werden muss. Der Saatgutgarten auf dem Sonnenberg vermehrt Wildpflanzen und ein Teil der Blühwiesen ist bereits mit seinen Sämereien bestückt worden. In einer Mischung stecken bis zu 40 Arten, langfristig dominant zeigen sich vielleicht 10 davon. Wir experimentieren noch damit, welche Mischung mehrjährig artenreiche Wiesen bringt und wie dafür die Pflege idealerweise ausgestaltet wird. Idealerweise sollte etwa nie die ganze Wiese auf einmal gemäht werden, nicht zu kurz und nicht im Hochsommer.

Wo kann man jetzt schon natürliche Wiesen in Chemnitz finden?

Zum Beispiel wird der Stadtpark, insbesondere stadtauswärts ab der Scheffelstraße, wiesenartig bewirtschaftet. Dort dominieren Gräser. Spannend wäre zu sehen, wie eine angepasste Pflege die Artenvielfalt erhöhen kann. Generell sind viele Grünflächen in Chemnitz bereits wiesenartig. Wo viele Veranstaltungen stattfinden, wie im Stadthallenpark oder auf der Küchwaldwiese, braucht es Rasen – denn der ist trittfester. Viel Potential gibt es auf den Flächen zwischen den Wohnhäusern der Wohnungsgenossenschaften und im Privaten: „Allerweltsarten“ wie Hornklee und Wilder Oregano können in jedem Garten wachsen und sind eine Schau für Insekten und dadurch auch für Kinder, denn dort summt und brummt es viel.

Stadtparkwiese Ende Juni (2022): Im Stadtpark werden die Wiesen eher spät gemüht. Daher dominieren Gräser das Bild.

Wie hilft „Chemnitz blüht auf“ dabei?

Wir unterstützen den Saatgutgarten mit Expertise und haben wissenschaftlichen Rat eingeholt, um ideale Blühmischungen zu entwickeln. Außerdem beraten wir Akteure, die Blühwiesen anlegen wollen, z.B. beim Sportplatz im Heckertgebiet und am Nikolaifriedhof. Zusammen mit dem Naturkundemuseum haben wir einen Blühwiesenkoffer entwickelt, mit dem Grundschulen das Thema praktisch erarbeiten können. Leider endet unser Projekt bereits zum Ende des Jahres. Glücklicherweise gibt es mit dem Inuversumm eines neues Beratungsprojekt – siehe unser Kalendertürchen 14.

Gelber Hornklee und Heidenelke (rosa) blühen auf einer kleinen Wiese am Terra-Nova-Campus

Und was bringt das alles?

Jede Blühfläche bildet einen Standort für Insekten, selbst ein Balkonkasten. Wir wissen noch nicht alles darüber wie Insekten wandern, aber Tests zeigen, dass bereits Blühstreifen die Artenvielfalt beeindruckend erhöhen.

Insektenbesuch auf der Wilden Möhre – sie ist bei Käfern und Fliegen besonders beliebt.

In unserer zweiten Ausgabe findet Ihr noch folgende passende Beiträge:

S. 10: Mit einem Zitronenfalter im Kino
Interview mit dem Entomologen Dr. Matthias Nuß

S. 14: Blühwiesen als Insektenfallen?
Eine kritische, aber fundierte Auseinandersetzung zum aktuellen Stand der Blühwiesen in Chemnitz

Kontakt zum Projekt:

Stadt Chemnitz
Umweltzentrum
03714952605
umweltzentrum[at]stadt-chemnitz.de

Weitere Infos:

https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/unsere-stadt/gruenes-chemnitz/stadtnatur/naturstadt/index.html
https://chemnitz-gruent.de/chemnitz-blueht-auf

17.12.: Helmut-Kohl-Rose

Die Chemnitzer Auszeichnung für blühende Landschaften

von Vanessa Beyer

Zur Wiedervereinigung versprach der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl den neuen Bundesländern „blühende Landschaften“. Das Bundesministerium für blühende Landschaften (BMBL) will dieses Versprechen – aktuell in Chemnitz – jetzt erneuern. Dabei versteht sich das Ministerium als offenes Besucherzentrum, in dem Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge oder Diskussionsrunden stattfinden, um die spezifischen Herausforderungen der Städte offenzulegen. Neben offenen Fragen, sollen auch Lösungen und Denkansätze gefunden werden, die zu einer positiven gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung beitragen. Dabei ist laut Daniel Theiler die Helmut-Kohl-Rose zu einem wichtigen Teil des Projektes BMBL geworden.

Mit der Helmut-Kohl-Rosen-Pflanzaktion dankt das BMBL Menschen und Vereinen für ihr Engagement für ein blühendes Chemnitz, indem diesen die Helmut-Kohl-Rose feierlich mit einer Urkunde verliehen und gemeinsam eingepflanzt wird. Diese geht auf eine Züchtung zurück, die der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl 1995 auf der Bundesgartenschau in Cottbus auf seinen Namen taufte. Im April 1996 pflanzte Helmut Kohl seine Rose eigenhändig im Garten des Bundeskanzleramts in Bonn. Heute zeichnet das BMBL mit der prächtigen Edelrose Menschen aus, die sich für blühende Landschaften stark machen – die Würdenträger werden aus der Bevölkerung vorgeschlagen.

Stippvisite des Bundesministers Daniel Theiler im Sommer 2021

Die erste Helmut-Kohl-Rose wurde am Tag der deutsche Einheit 2021 vom Bundesministerium an den Saatgutgarten vom Nachhall e.V. in Chemnitz verliehen. In einem feierlichen Akt nahm Gunter Holz vom Saatgutgarten die Rose entgegen und pflanzte sie gemeinsam mit dem Bundesminister an prominenter Stelle im Saatgutgarten ein. Für Daniel Theiler ist klar: „Die Begegnungen mit den Menschen machen nicht nur mir und dem Team vom BMBL sehr viel Freude, sondern besonders den Menschen, die wir vor Ort besuchen und mit der Rose auszeichnen.“

Am Tag darauf wurde der Kleingartenverein Vereinte Kraft e.V. für seinen Einsatz für ein grünes Chemnitz mit der Helmut-Kohl-Rose ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Vorstand Horst Reinholdt und Vereinsmitgliedern, pflanzte das Ministerium eine hochwachsende Helmut-Kohl-Rose in einem Beet am Eingang des Vereinsheimes ein. „Man spürt richtig, wie sehr sich die Menschen über diese Anerkennung und die Begegnung freuen. Die Atmosphäre ist wirklich magisch und die Begegnungen sind auf einer persönlichen Ebene intensiv.“

Gemeinsame Pflanzung der Helmut-Kohl-Rose für Chemnitz grünt

Im September 2022 erhielten Florian Etterer, der Herausgeber von „Chemnitz grünt“, die Projektgruppe „Unser Knappteich“ um Thomas Lieber im Trägerverein SDB e.V. und der Hutholzgarten vom Kneipp-Verein Chemnitz e.V. um Sylvia Döring die Auszeichnung. Letztere überraschte das Team des Bundesministeriums gemeinsam mit weiteren Vereinsmitgliedern im Hutholzgarten – und die Rose fand an einer sonnigen Stelle im Hutholzgarten einen neuen Platz.

Im kommenden Jahr wird das BMBL seine nächste Station in Weimar machen und Menschen und ihre Projekte im Rahmen der Verleihung der Helmut-Kohl-Rose auszeichnen. Dann heißt es wieder „Gemeinsam einpflanzen für blühende Landschaften“.

Das BMBL ist ein Projekt des Künstlers Daniel Theiler.
http://bmbl-bund.de/

16.12.: Insektenfreundliche Wiesenpflege – das geht!

von Jule Beck (BUND Chemnitz)

Wir kennen es alle: Es ist Sommer und die Rasenmäher springen an. Ist ein Nachbar fertig, fängt die Nachbarin zwei Gärten weiter an. Das kann nerven. Und ist nicht gut für die Umwelt, insbesondere Insekten.

Schmetterlingswiese des BUND Chemnitz

Besser wäre es, auf die alte Tradition des Sensens zurückzukommen. Das schützt nämlich nicht nur die Ohren vor Rasenmäherlärm, sondern auch Insekten und Tiere! Dabei ist allerdings einiges zu beachten, damit sich die Umstellung auch lohnt.

Zunächst mal muss man keine Angst haben, dass man alle zwei Wochen die Sense rausholen muss, denn um eine artenreiche und insektenfreundliche Wiese zu erhalten, ist es sinnvoll, nicht mehr als zweimal im Jahr zu sensen.

Doch keine Sorge wer eine große Fläche hat: Es muss nicht alles mit einem Mal gemäht werden! Viel besser ist ohnehin die Staffelmahd, bei der ungemähte Teilflächen zurückgelassen werden. Eine Komplettmahd tötet im Schnitt 10-50% der Insekten auf der Wiese; je öfter gemäht wird, desto mehr Insekten verschwinden.

Wichtig ist auch, das Mahdgut danach noch 1-2 Tage auf der Fläche liegen zu lassen, um den Insekten die Möglichkeit zu geben, dieses noch zu verlassen. Danach sollte es abgetragen werden. Beispielsweise kann man es an anderer Stelle als Mulch nutzen.

Schmetterlingswiese in Hilbersdorf kurz nach der 1. Mahd

Wenn möglich sollte man darauf achten, die Mahd nicht in die Morgen- oder Abendstunden zu legen, sondern in die Tagesmitte, da Insekten dann am aktivsten sind und besser flüchten können. Die perfekte Schnitthöhe sind 8-10 cm, um so auch Insekten und Tiere am Boden zu schützen.

Im Winter dann am besten auf mindestens einem Abschnitt alles etwas höher stehen lassen, um die Möglichkeit der Überwinterung zu bieten.

Nun fehlt nur noch die richtige Technik und das passende Werkzeug (es gibt z.B. verschiedene Sensen für verschiedene Untergründe). Das lernt man am besten in einem Sensenkurs. Wer selbst Sensenmann (oder -frau) werden möchte, kann gerne am nächsten Workshop des BUND Chemnitz und der VHS teilnehmen. Termin und Anmeldung unter:

https://www.vhs-chemnitz.de/kursprogramm/gesundheit-und-oekologische-bildung.html/kurs/557-C-S2339105/t/einfuehrungskurs-maehen-mit-der-sense

Sensen will gelernt sein

Sollte man dennoch mit Motor mähen wollen, ist es sinnvoll, einen Balkenmäher anstatt des gewohnten Rotationsmähers zu nutzen, den Rasen wenigstens etwas höher wachsen zu lassen und nicht aller 2 Wochen alles ratzekahl zu mähen.

Und wer es komplett jemand anderem überlassen möchte, findet vielleicht in der Beweidung die perfekte Option.

So oder so: viel Spaß, beim Umdenken!

15.12.: Habitat an der Glässfabrik

von Ottilie Wied

© Ottilie Wied

Für Naturliebhabende, die der Urbanität des Alltags entfliehen wollen, ist das Habitat an der Glässfabrik genau der richtige Ort. Seit 2015 engagieren sich ambitionierte Menschen für die Renaturierung der ehemaligen Industriebrache, mit dem Ergebnis, eine kleine innerstädtische Oase geschaffen zu haben. Auf rund 3.000 m² tummeln sich zahlreiche Pflanzen und Tiere, wie z.B. der Star der Glässfabrik Schildi, die Schildkröte. Besonders im Sommer, wenn die Farne grünen und die Libellen über den Teich schweben, ist das Habitat an der Glässfabrik definitiv einen Besuch wert. Das Gelände ist jederzeit zugänglich.

In unserer Story möchten wir euch in das Biotop mitnehmen, damit ihr euch einen ersten Eindruck von der Örtlichkeit machen könnt. Viel Spaß!

Wer mehr davon sehen will, kann sich gern diese kleine Doku zum Habitat anschauen:

© Markus Wabner (Bulldogs & Horses)
© Markus Wabner

14.12.: Inuversumm – Raum und Zeit für Insekten

von Jule Beck (BUND Chemnitz)

Wusstet ihr, dass mehr als ein Viertel der Insekten vom Aussterben bedroht sind? Was bedeutet, dass diese Arten in den nächsten 10 Jahren komplett verschwunden sein werden.

Um genau dem entgegen zu wirken, und gleichzeitig für mehr Stadtnatur zu sorgen, wurde vom Deutschen Verband für Landschaftspflege das Projekt „Inuversumm – Raum und Zeit für Insekten“ als Nachfolger von „Puppenstuben gesucht“ ins Leben gerufen.

Der BUND Chemnitz ist als regionaler Projektpartner mit an Bord und fungiert bis 2025 als Ansprechpartner und Berater für den Raum Chemnitz.

Oberstes Ziel dieses Projektes ist die Verbesserung der Biodiversität im Siedlungsraum, sprich der Stadtnatur. Denn Flächen, gerade auch in der Stadt, sind vorhanden – sie müssen nur richtig bepflanzt und bewirtschaftet werden. Dabei ist der Blick über den Tellerrand, und gern auch Kreativität gefragt, denn: In der Stadt existieren nicht nur Wiesen, Bäume und Gärten – vielmehr sollen gerade urbane Flächen wie Dächer oder Häuserwände genutzt werden, um für mehr Grün und somit Lebensraum für etliche Insekten zu sorgen.

Ihr habt Fragen oder Ideen zum Anlegen einer vertikalen Blühfläche, eines Totholzstreifens, Insektenhotels oder was Euch sonst noch einfällt um die Insektenwelt in Chemnitz zu stärken? Dann könnt ihr Euch gern bei uns melden: natur[at]bund-chemnitz.de

Die neue Projektwebsite ist derzeit noch in Arbeit. Infos findet ihr aber dennoch jetzt schon auf folgenden Seiten (dort noch unter dem vorläufigen Projektnamen):

https://www.bund-chemnitz.de/themen-und-projekte/natur-vor-der-eigenen-haustuer-mach-mit/

http://www.schmetterlingswiesen.de/PagesSw/Content.aspx?id=2

Außerdem findet Ihr in unserer Herbstausgabe 2021 ab S. 10 ein spannendes Interview mit dem Insektenexperten Matthias Nuß:
https://chemnitz-gruent.de/wp-content/uploads/2021/10/2021_Herbstausgabe_WEB.pdf

Jule Beck und Benjamin Franke sind eure Ansprechpartner*innen fürs „Inuversumm“ in Chemnitz

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