von Florian Etterer

Vielen ist es sicher nicht bekannt, aber die Stadt Chemnitz ist auch Eigentümerin ausgedehnter Waldgebiete. Insgesamt sind es rund 1.500 ha. Der größere Teil (ca. 930 ha) befindet sich in und um das Stadtgebiet. Außerdem gehören der Stadt Chemnitz weitere rund 570 ha Wald im Gebiet der Talsperre Saidenbach.

Der Chemnitzer Stadtwald entwickelt sich naturnah. (© Stadt Chemnitz, Grünflächenamt)

Dieses Jahr gibt es für den Stadtwald ein besonderes Jubiläum zu feiern: bereits vor 20 Jahren hat die Stadt auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung umgestellt und arbeitet seitdem nach den Richtlinien des FSC ® (Forest Stewardship Council). Dies bedeutet, dass beispielsweise 5% der Waldfläche als Naturwaldentwicklungsfläche festgelegt wurden. In diesen Gebieten findet keine Holzgewinnung mehr statt und sie können sich weitestgehend ungestört vom Menschen entwickeln. Als weitere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden Biotopbauminseln ausgewiesen und es gilt ein grundsätzliches Verbot des Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln. Insgesamt umfasst der FSC-Standard 10 Prinzipien und 70 Kriterien. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird im Rahmen der Zertifizierung jährlich überprüft.

Biotopbäume werden mit einem weißen Specht markiert. (© Stadt Chemnitz, Grünflächenamt)

Der Wald der Stadt Chemnitz ist der einzige Wald in Sachsen, der seit 20 Jahren durchgehend nach den FSC-Standards bewirtschaftet wird. Chemnitz ist somit Vorreiterin bei der naturnahen Waldbewirtschaftung im Freistaat.

Lieben Dank an Jenny Kießling (Grünflächenamt) für die hilfreichen Infos und schönen Bilder!

Weitere Infos zum Stadtwald findet ihr hier:
https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/unsere-stadt/gruenes-chemnitz/wald/kommunalwald/index.html

Mopsfledermaus – damit man auch weiß was die naturnahe Waldbewirtschaftung bringt, finden regelmäßig Artenerfassungen statt. (© Stadt Chemnitz, Grünflächenamt)